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Rettungseinsatz Hochwaldbaude

Wag­hal­sige Hub­schrau­ber­ret­tung auf dem Hoch­wald Ein fünf­jäh­riger Junge musste am Mitt­woch vom Berg ge­holt werden. Der Winter im Ge­birge hat den pro­fes­sio­nellen Hel­fern dabei arge Pro­bleme be­reitet.

Oybin. Ein spek­ta­ku­lärer Ret­tungs­ein­satz hat am Mitt­wochnach­mittag auf dem Hoch­wald für Auf­re­gung ge­sorgt. Nach einem Pseu­do­krupp-An­fall musste ein fünf­jäh­riges Kind mit einem Ret­tungs­hub­schrauber in die Gör­litzer Kin­der­klinik ge­flogen werden. Die Ret­tung war auf­grund des der­zeit herr­schenden Win­ters im Zit­tauer Ge­birge sehr schwierig.

Be­gonnen hatte das Drama, als der Junge am Nach­mittag einen Pseu­do­krupp-An­fall bekam. „Er war mit seinen El­tern und zwei Ge­schwis­tern in der Hoch­wald­baude zu Gast“, er­zählt Bau­den­wirt Torsten Grund­mann. Auch wenn die Fa­milie zu Be­ginn des An­falls noch vor die Tür ge­gangen sei, habe sich schnell ge­zeigt, dass keine Bes­se­rung der Si­tua­tion ein­trete, er­zählt Grund­mann. „Nachdem wir über die Not­ruf­nummer 112 den Ret­tungs­dienst an­ge­for­dert hatten, haben wir das Kind, das be­reits weg­ge­treten war, in der Gast­stätte auf den Boden ge­legt und mit einer Be­at­mungs­maske reani­miert. Eine wei­tere Frau, die ge­rade in der Baude war, hat dabei ge­holfen.“

 

Glück­li­cher­weise seien zu dieser Zeit keine an­deren Gäste in der Baude ge­wesen, so­dass sich die Wirts­leute und die Fa­milie um das Kind küm­mern konnten – und um die ein­tref­fenden Helfer von Ret­tungs­dienst, Feu­er­wehr und Berg­wacht. Denn die mussten erst einmal auf den Hoch­wald ge­langen. Das ging auf der ver­schneiten Zu­fahrt je­doch nicht mit dem Auto. „Mein Vater und der Wirt der Kamm­baude haben die Retter mit Schnee­mo­bilen auf den Berg ge­fah­ren“, be­richtet Torsten Grund­mann.

Nachdem die Helfer vor Ort waren, wurde der Ret­tungs­hub­schrauber an­ge­for­dert, um das Kind schnellst­mög­lich in die Klinik nach Gör­litz zu bringen. Doch für einen Hub­schrauber gibt es auf dem Hoch­wald erst recht keine Mög­lich­keit, zu landen. Um den Not­arzt trotzdem nach oben zu bringen, hat der Hub­schrauber-Pilot eine wag­hal­sige Ak­tion in Kauf ge­nommen: „Der Pilot hat eine Kufe des Hub­schrau­bers auf die Stein­brüs­tung an der Baude ge­setzt, so­dass der Not­arzt samt seinen Sa­chen, die er für den Ein­satz be­nö­tigt, aus dem Hub­schrauber springen konnte“, be­richtet Torsten Grund­mann. Da­nach sei der Hub­schrauber zur Wiese an der Kamm­baude ge­flogen, um dort auf die Auf­nahme des Fünf­jäh­rigen zu warten.

Das Kind dorthin zu bringen, war dann eben­falls wieder eine Höchst­leis­tung aller Be­tei­ligten. „Der Junge wurde ge­meinsam mit seiner Mutter mit dem Schnee­mobil vom Hoch­wald her­un­ter­ge­bracht“, sagt Grund­mann. Dort, am Fuße des Berges, war­teten wei­tere alar­mierte Ein­satz­kräfte von Feu­er­wehr und Berg­wacht. „Das Kind wurde dann mit seiner Mutter in die Gör­litzer Klinik ge­flo­gen“, so Grund­mann. Von dort ist es ges­tern Vor­mittag in die Uni­ver­si­täts­klinik in Dresden ver­legt worden, teilte eine Spre­cherin des Gör­litzer Kli­ni­kums ges­tern mit.

Dem Wirt der Hoch­wald­baude hat der Fall vom Mitt­woch wieder einmal das Pro­blem vor Augen ge­führt, wie schwierig Ret­tungs­ein­sätze auf dem 749 Meter hohen Berg sind. Schon im ver­gan­genen Jahr habe es einen ähn­li­chen Not­fall ge­geben, so Grund­mann. „Dafür müssen wir eine Lö­sung finden.“

Der Pächter der Hoch­wald­baude will sich darum mit der Stadt Zittau, die Be­sitzer des Hoch­walds ist, in Ver­bin­dung setzen, um nach Mög­lich­keiten zu su­chen, das Ret­tungs­pro­blem in den Griff zu be­kommen.

Quelle: Säch­si­sche Zei­tung vom 06.02.2015